Begegnungen
Allgemeines
In einem so dicht besiedelten Umfeld, wie dem unseren, ist es notwendig, mit anderen Menschen auszukommen, will man sich unnötigen Aerger ersparen. Egal, ob sie uns sympathisch sind oder nicht, ob sie die selben Interessen haben oder nicht. Als Hundehalter kommt man, wie alle anderen, zwangsläufig mit diversen Berufs- und Hobbysparten in Konflikt. Nachfolgendes möchte Ihnen helfen, mit Ihren Mitmenschen auszukommen und gleichzeitig den Bedürfnissen Ihres Hundes gerecht zu werden.
Was braucht der Hund um leben zu können? Sicher regelmässig Futter (möglichst keine gewürzten oder gesalzenen Reste) und immer genügend Wasser.
Was braucht der Hund um gesund zu sein? Ein gut isoliertes Plätzchen, regelmässige Wurmkuren und Impfungen gegen Tollwut und die häufigsten Hundekrankheiten sowie die regelmässige Fellpflege (was nicht baden bedeutet), sondern bürsten oder kämmen, von Ungeziefer und Dornen oder Kletten befreien usw..
Was braucht der Hund um glücklich zu sein? Der Hund braucht den Menschen. Er empfindet es als absolute Strafe und Demütigung, irgendwie, irgendwo - etwa in einer Garage oder einem Kellerloch - dahinvegetieren zu müssen. Auch der Zwinger darf keine ständige Bleibe sein, weil auch er das Isolationsgefühl nährt und die ursprünglichen Verhaltensmuster des Hundes als Rudeltier durcheinanderbringt. Der Hund ist nunmal von Gesellschaft abhängig und muss in der Isolation zwangsläufig seelisch verkümmern und neurotisch werden. Ein Hund braucht auch eine Aufgabe, sonst sucht er sich eine. Spielen mit dem Hund fördert ein gutes Verhältnis zum Hundehalter.
Zu den wichtigsten Bedürfnissen des Hundes gehört Bewegung. Der Hund als ursprüngliches Laufraubtier braucht pro Tag mindestens 2 Stunden freien Auslauf und das bei jedem Wetter! Einfach in den Garten lassen, genügt nicht! Kleine Hunde brauchen nicht weniger, höchstens sehr temperamentvolle noch mehr. Um dem Hund freien Auslauf gewähren zu können, müssen wir natürlich sicher sein, dass unser Hund keine Gefahr für Menschen, andere Hunde und andere Tiere (wie Wild- und Haustiere) darstellt. Das heisst, wir dürfen den Hund in der Nähe von Häusern, Weiden und Wald nur laufen lassen, wenn er auch zuverlässig auf unser Rufen zurückkommt.
Wie verhält sich nun der verantwortungsbewusste Hundehalter bei Begegnungen verschiedenster Art?
Begegnungen mit Spaziergängern bzw. Nichthundehaltern
Ob eine Dogge oder ein kleiner Dackel, ob uralt oder ein Welpe, wenn jemand Angst vor Hunden hat, hat er vor JEDEM Hund Angst. Auch wenn Ihr Hund nicht beisst, bitte lassen sie ihn nicht auf fremde Menschen losrennen oder sie anspringen. Auch wenn die Leute den Welpen noch so herzig finden, springt er sie erst mal an, ist er dann meistens nicht mehr so herzig. Sofern Ihr Hund Fremde nicht ignoriert, nehmen sie ihn kurz an die Leine.
Begegnungen mit Joggern, Rollschuhfahrern, Fahrrädern, Mofas, Autos und Reitern
Alles was sich bewegt, ist für den Hund interessant und wird je nach Temperament als potentielle Jagdbeute angesehen. Auch wenn Sie wissen, dass er es nur zum Spass macht, für die anderen ist es sehr unangenehm und gefährlich. Vermeiden Sie Unfälle und nehmen sie den Hund an die Leine oder wenn es geht, lenken sie ihn ab.
Begegnungen mit Wild
Auch wenn Sie einen Hund haben, der keine Chance hat, z.B. ein Reh zu reissen, sind vorallem im Winter die Energiereserven des Wildes durch das geringe Nahrungsangebot beschränkt. Während der Tragzeit kann eine wilde Hetzjagd eine Fehlgeburt auslösen, während der Setzzeit ist besondere Vorsicht geboten, um Rehgeiss und Kitz nicht zu gefährden. Abgesehen vom Jagdaufseher, der einem jagendem Hund gefährlich werden kann, ist vorallem der Strassenverkehr zu beachten, denn ein Hund, der hetzt schaut nicht, ob ein Auto kommt. Ein guter Appell ist lebenswichtig für unsere Hunde.
Begegnungen mit Haustieren
Auch wenn es fast normal ist, dass Hunde Katzen jagen, irgendjemand liebt vielleicht genau diese Katze, wie Sie Ihren Hund.
Auch Kühe, Schafe oder Hühner unnötig herumhetzen zu lassen, macht nicht viele Freunde. Guter Appell oder Leine sind auch hier die Schlüsselwörter.
Begegnungen mit Hundehaltern
Kommt Ihnen ein Hundehalter entgegen, der seinen Hund frei laufen lässt, können Sie Ihren ebenfalls laufen lassen. Nimmt jener aber seinen an die Leine oder bei Fuss, hat das gewöhnlich seinen Grund. Auch wenn Ihr Hund 'nichts macht', der andere tuts vielleicht. Wenn Sie Ihren Hund laufen lassen möchten, rufen Sie ihn trotzdem zuerst zurück und fragen Sie den anderen Hundehalter. Vielleicht ist dessen Hündin läufig oder er hat einen Raufer usw. Fragen Sie zuerst, dann ersparen Sie sich unnötigen Aerger und eventuell auch Tierarztkosten. Uebrigens wenn Ihr Hund einen Hund verletzt, der an der Leine ist, bezahlen Sie beide Tierarztrechnungen. Beim Kreuzen an der Leine ist es von Vorteil die Hunde aussen, also so weit auseinander wie möglich zu führen, denn an der Leine verhalten sich Hunde wesentlich agressiver als normal. Um dem Hund die Unsicherheit beim Umgang mit anderen Hunden zu nehmen, wobei sich diese sowohl als Agressivität als auch als deutlich sichtbare Aengstlichkeit zeigen kann, sollten Sie ihn so oft wie möglich den freien Kontakt mit anderen Hunden ermöglichen.
Begegnungen mit Blindenhunden
Blindenhunde sind ausgebildet, andere Hunde zu ignorieren. Nehmen Sie Ihren Hund auf jeden Fall sofort an die Leine und laufen Sie einfach, ohne weitere Notiz zu nehmen, an dem Paar vorbei. Tun Sie bitte nichts, was den Hund von seiner Arbeit ablenken könnte.
Versäubern des Hundes
Bei Hündinnen ist das Urinieren in der Regel kein Problem, beim Rüden schon eher. Fremde Gärten, Hausmauern und Autopneus sollten auch vom Rüden nicht markiert werden. Hundekot in den Wiesen ist für unsere Bauern ein grosses Problem. Durch das Mähen wird ein Hundekot über 2-3 m verteilt und so wird ein beträchtlicher Teil des Grases für die Kühe als Futter unbrauchbar. Bitte nehmen Sie den Hundekot vorallem in Futterwiesen und auf vielbegangenen Spazierwegen auf. Oder macht es Ihnen vielleicht Spass, wenn Sie in einen Hundehaufen treten?
Achtung Gefahr
Vergiftungsgefahr besteht, wenn Ihr Hund Wasser aus einer Pfütze neben einem gespritzten Feld trinkt. Lassen Sie Ihn nur von Bächen oder Brunnen trinken. Das Fressen von jungem Weizen, der frisch gespritzt wurde, ist ebenfalls gefährlich. Grundsätzlich sollten Sie Ihren Hund nicht erlauben, irgendetwas draussen aufzunehmen.
Ferien
Planen Sie Ihre Ferien frühzeitig. Wenn Sie den Hund mitnehmen können, lassen Sie sich schriftlich bestätigen, dass Ihr Hund im Hotel oder auf dem Zeltplatz oder in der Ferienwohnung auch willkommen ist. Wenn Sie ihn nicht mitnehmen können, sorgen Sie frühzeitig für einen seriösen Ferienplatz. Gute Tierheime sind oft schon früh ausgebucht.
Fazit
Ein vernünftiger, toleranter Hundehalter und ein gut erzogener Hund sind meist überall gern gesehen und hinterlassen auch bei manch einem, der Hunde nicht so mag, einen positiven Eindruck. Tragen Sie mit Ihrem Verhalten zu einer guten Verständigung vorallem zwischen Hundehaltern und dem Rest der Welt bei.