Wissenswertes zum Hund
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Angstkrankheiten

Angstkrankheiten bei Hunden

Angst ist bei Mensch und Tier die völlig natürliche und sinnvolle Reaktion auf eine Gefahr. Normalerweise ist diese Angst dem auslösenden Anlaß angemessen. Auf einen Löwen wird man stärker reagieren, als wenn eine Wespe ins Zimmer surrt. Natürlich haben auch Hunde ihre bestimmten Ängste. Manche lieben keine lauten Geräusche, andere fürchten sich vor größeren und ranghöheren Artgenossen. Auch in der Tierarztpraxis wird mancher wilde Raufer zum zitternden Etwas, und kein Hund liebt es, wenn er allein in der Wohnung bleiben muß. Wie gesagt, diese angemessenen Ängste sind normal.
Nun kommt es allerdings vor, dass einige Tiere auf bestimmte Reize nicht ängstlich, sondern panisch reagieren. Man spricht dann von einer Angstkrankheit, einer Phobie. Beim kleinsten Anlaß drehen sie regelrecht durch. Der Herzschlag steigert sich in ungewohnte Höhen, die Atmung wird hechelnd, ihre Haare sind gesträubt, sie winseln und schreien erbärmlich. Bei Hunden sind drei Anlässe bekannt, bei denen derartige Phobien auftreten: Übersteigerte Angst vor bestimmten Menschen oder anderen Hunden, bestimmten Geräuschen (z.B. Silvesterknallerei) und Angst vor bestimmten Orten (z.B. Tierarztpraxis). Das kann so unerträglich werden, dass deswegen manche Hunde abgegeben oder sogar eingeschläfert werden. Es handelt sich nicht um eine Untugend, sondern um eine regelrechte Krankheit, die unbedingt behandelt werden muß. Was kann man da tun?
Häufig steht am Anfang ein eklatantes Fehlverhalten des Besitzers. Beginnt der Hund mit seinen Angstreaktionen, so streicheln und trösten ihn Frauchen und Herrchen. Das ist aus Sicht des Menschen sehr verständlich, wird vom Hund aber völlig anders gedeutet: Beginnt er mit seinem sonderbaren Verhalten, so wird er dafür gelobt! In ihm setzt sich also fest: Wenn ich mit Zittern und Winseln anfange, so wird mein Mensch nett zu mir. Also brauche ich nur ängstlich zu werden, und es geschieht mir Gutes! Damit verstärkt man die Ängstlichkeit, die Phobie!
Das richtige Verhalten: Wenn der Hund mit seinem Angstverhalten beginnt, läßt man ihn links liegen, beachtet ihn nicht. Er wird erst wieder gelobt, wenn er eine Pause macht. Zugegeben, das klingt grausam - bitte denken Sie sich aber in diese hündische Logik hinein!
Es gibt mehrere Methoden, um eine Phobie zu behandeln. Umstritten ist das sogenannte „Flooding“, die Überflutung mit dem angsterzeugenden Reiz. Einen Menschen mit Höhenangst bringt man beispielsweise auf einen Turm. Wegen der Gefahren dieses „Flooding“ gehe ich beim Hund nicht darauf ein.
Erfolgversprechend ist die sogenannte systematische Desensibilisierung, hier am Beispiel der Geräuschphobie erklärt. Man muß zunächst das angstauslösende Geräusch sehr leise erzeugen. Dafür eignet sich sehr gut eine Geräusch-CD (Firma CEVA, Düsseldorf), die es beim Tierarzt gibt. Sie enthält zehn Alltagsgeräusche (Silvester-knallerei, Sirenen, Schüsse usw.). Nun spielt man das fragliche Geräusch sehr  leise ab und füttert den Hund dabei mit einem Leckerbissen oder gibt ihm sein Lieblingsspielzeug. Wenn er es akzeptiert, wird die Lautstärke im Laufe der nächsten Tage langsam erhöht. Schließlich sollte er sich daran gewöhnt haben.
Wenn das nicht klappt, kann der Tierarzt die Desensibilisierung mit einem Medikament gezielt unterstützen. Dieses hilft recht gut, ist aber ohne die geschilderten Verhaltensregeln nutzlos. Bitte bedenken, beim ersten Zeichen von Ängstlichkeit wird das Training abgebrochen und der Hund auf keinen Fall gelobt oder gestreichelt. Die positive Verstärkung gibt es nur bei erwünschtem Verhalten.
Das Lesen dieses Artikels kann keine individuelle Anleitung zum gezielten Verhaltenstraining ersetzen. Es soll nur die Prinzipien aufzeigen, mit denen sich eine Phobie erfolgversprechend behandeln, bessern und heilen läßt. Immer ist viel Geduld erforderlich, und ein kleiner Fehlschlag macht vorherige Erfolge zunichte. Doch am Ende winkt eine dauernde Heilung.
 
   
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